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Besatzversuch mit Regenbogenforellen im SG Rheintal

Hintergründe zum Besatzversuch mit Regenbogenforellen im SG Rheintal

Es ist offiziell nicht viel geschrieben worden über den RBF-Besatzversuch im SG Rheintal, praktisch nur soviel, dass der Versuch nicht weitergeführt wird, weil er nicht erfolgreich war. Doch war das wirklich so? Die Hintergründe  und Details kennen die Wenigsten. Der Bitte um Klarheit möchte ich hiermit nachkommen und auch dem Aufruf, meinen damaligen Zwischenbericht online zu stellen. Die statistischen Daten sprechen nämlich eigentlich eine andere Sprache, doch dazu später.

Lesen Sie bitte zuerst die Hintergrundinformationen und dann meine Beurteilung(PDF), und machen Sie sich selbst ein Bild:

Wenn man die Beweggründe des BUWALs und dessen Nachfolgeorganisation BAFU und ihre eingemauerte Position zur Regenbogenforelle kennt, dann weiss man, dass sie alles unternehmen würden, um ihr Gesicht in diesem Zusammenhang niemals zu verlieren. Das Image Dr. A. Peters, des damaligen Vorzeigewissenschaflters der EAWAG, war ja bereits durch das Expertenhearing zu seiner fehlerhaften RBF-BF Studie gewaltig beschädigt. Das BUWAL brauchte unbedingt jemanden aus den Reihen der Angler, der sich in Szene zu setzten wusste und genug manipulative Energie hatte, um die Allianz der Vereine zu durchbrechen.

RBF Besatzversuch Rheintal

Diese war in den ersten Jahren des Kampfes für die Regenbogenforelle ungebrochen, und führte nach langem gemeinsamen Drängeln dann zum besagten RBF Besatzversuch. Kaum war der Versuch jedoch gestartet, begann diese Allianz jedoch urplötzlich zu bröckeln. Ein Rheintaler Vereinspräsident sah im Äschenprojekt seines Vereins ein gewaltiges, finanzielles Potential. Die Bemühungen für den Wiederbesatz mit der Regenbogenforelle war ihm dabei  ein Dorn im Auge. Er begann fortan die Regenbogenforelle via Vereinswebseite, aber auch bei Zusammenkünften von Fischern nicht nur im Rheintal, sondern auch in der übrigen Schweiz zu verteufeln. Am Anfang für dieses Verhalten noch mit Kritik übersäht, mit der Begründung dass er damit den RBF-Versuch untergrabe, begann er fortan unaufhörlich um die Gunst der Vereine zu werben. Nach der Auflösung der IKFA (die unter anderem ebenfalls massgeblich durch die Nichteinhaltung gemeinsam getroffener länderübergreifender Absprachen durch den selben Präsidenten verursacht wurde) versuchte dieser nun Leitung des RBF-Projekts an sich zu reissen und gleichzeitig mit dem BUWAL anzubandeln, um an Förderungen für das Äschenprojekt des Vereins zu gelangen. Dem BUWAL kam natürlich diese Hilfestellung gerade recht.

Aufgrund der ununterbrochenen persönlichen Anfeindungen durch diesen Präsidenten verlor ich -damals als von Rolli Weber gehandelter Wunschkandidat als zukünftiger Präsident des SG Kantonalverbandes- schliesslich das Interesse an diesem wichtigsten Posten in der Sankt Galler Fischerei. Über viele Jahre hatte ich mich aufopfernd für die Fischerei eingesetzt und mit lic.jur. Winzeler an der Gegenstudie zur Arbeit von Dr. Peter gearbeitet. Um mich künftig permanent mit einem Ellenbogenmenschen auseinandersetzen zu müssen, war mir meine Zeit zu schade. Ich hatte mich immer wegen der Sache und zum Wohle der Fischerei eingesetzt und nicht wegen eines Vereinspostens, so prestigeträchtig dieser auch aus Sicht anderer sein möge. Meine Entscheidung war getroffen, und ich überlies ihm das Feld auf kantonaler Ebene.

In einer kurz darauf folgenden Sitzung der Rheintaler Fischereivereine mit dem BUWAL wurden neue Kriterien zum Erfolg des Besatzversuches festgelegt, die den ursprünglichen Abmachungen in Bern widersprachen. Als ehemaliger Präsident der IKFA(und trotzdem immer noch vertraglicher Partner des BUWAL) wurde ich zu dieser Sitzung nicht geladen und konnte somit auch nicht gegensteuern. Das Ergebnis der Sitzung war fatal für den Versuch:

Plötzlich sollte entgegen der ursprünglichen in Bern getroffenen Vereinbarung die Anzahl der Wiederfänge von markierten Fischen zur Beurteilung des Erfolges des Besatzversuches herangezogen werden und nicht die Veränderung der allgemeinen RBF Fangzahlen.

Problemen mit Markenverlusten, Nichterkennung von markierten Fischen, aber auch Bequemlichkeiten bezüglich Rückmeldungen von Markierungen durch Fischer, etc. waren nur einige Gründe, warum ursprünglich in Bern zwischen Dr. Staub, Dr. Hefti, Peter Rey, Rolli Weber und mir ausgehandelt wurde, die Fischmarkierungen ausschliesslich zur Überprüfung des Wanderverhaltens heranzuziehen.

Die ursprünglich festgelegten Kriterien, um den Erfolg zu beurteilen waren:

-  Die RBF Fangzahlen sollten in Besatzgebieten deutlich gesteigert werden.
-  In Gebieten ohne Besatz sollten die Fangzahlen nicht steigen.
-  Die Fische sollten nicht abwanderen und keine negativen Auswirkungen auf die Bachforellenpopulationen in  Nebenbächen verursachen.
-  Die Äschenpopulationen sollten ebenfalls nicht beeinträchtigt werden.

Ein Misserfolg, der eigentlich überhaupt keiner war

Diese wichtigen Kriterien wurden dadurch, dass nun primär der Rückfang von markierten Fischen in den Besatzgebieten über den Erfolg des Besatzversuches ausschlaggebend sein sollten, torpediert und völlig ad absurdum geführt. Die grosse Arbeit der vielen freiwilligen Helfer war somit umsonst gewesen.

Ein Misserfolg des Versuches wäre allein durch dieses neue Hauptkriterium schon vor dem Start des Versuches vorprogrammiert gewesen.

Kein Wunder also, dass am Ende auch dieses Fazit gezogen werden musste. Der Versuch galt als gescheitert. Dass zuguterletzt auch noch genau jener Präsident, der gegen die Regenbogenforelle opponierte bei der letzten Elastomermarkierung, erklärte, dass er während aller Jahre des Versuches versehentlich immer das falsche Mischungsverhältnis (Elastomerfarbe : Härter mit 10:1 statt 1:10) verwendete und dadurch offensichtlich zum Verschwinden der Markierungen persönlich beitrug, war noch das Tüpfchen auf dem I. Den Fehler, ihm diese Schlüsselposition der Farbmischung in Bezug auf Haltbarkeit der Markierungen zu überlassen, erwies sich im Nachhinein als Fehler. Dies war bei der Vergabe der Arbeiten zu Beginn des Versuchs für mich jedoch nicht absehbar. Trotzdem muss ich diese Fehlbesetzung wohl auf meine Kappe nehmen.

 

Der Versuch war nicht gescheitert - es waren die veränderten Bedingungen, die zum Eigentor führten.

 

Dass der Versuch unter denm Strich trotz der zahlreichen Probleme mit Hochwassern, Hitzewellen, Lagerungsmöglichkeiten etc. während der Versuchsdauer eigentlich trotzdem erfolgreich war, können Sie im nachfolgenden Dokument nachlesen. Die Fangzahlen mit Ausnahme eines Kontrollbereiches konnten deutlich gesteigert werden. Da dort aber zur selben Zeit auch die Äschenzahlen einbrachen, schienen andere Gründe dafür verantwortlich zu sein. Die Folgerungen aus meinem Zwischenbericht sind allesamt schlüssig, doch leider haben sich die Vereine der Argumentation nicht angeschlossen. Aus meiner Sicht haben sie den Versuch dadurch unnötigerweise selbst scheitern gelassen.

Es war eine Entscheidung mit Tragweite, unter der die Fischerei nicht nur im Rheintal, sondern in der ganzen Schweiz in Zukunft zu leiden haben wird.

Mittlerweile, einige Jahre später, sind den Rheintaler Vereinen die Augen bezüglich besagtem Ex-Präsidenten aufgegangen. Auch auf vielen anderen Gebieten hat er Scherbenhaufen hinterlassen. Leider kam diese Erkenntnis zu spät.

Beurteilung des RBF Besatzversuch im SG Rheintal:

Den umfangreichen Zwischenbericht zum Besatzversuch, den ich damals basierend auf den Daten der Untersuchung erstellte und als verantwortlicher Partner des BUWAL von Seiten der Fischerei (die IKFA war der ursprüngliche Partner) einreichte, lesen Sie bitte hier:

Zwischenbericht zum Besatzversuch

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